Transkript PODCAST FOLGE MIT VR-UX Designerin Sara Lisa Vogl
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Eine Folge des u-institut Podcasts Salon Frou Frou mit VR-UX Designerin Sara Lisa Vogl

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Vorspann Sandra Halter

Hallo. Willkommen und hereinspaziert in den Salon Frou Frou.
Ich bin Sandra Halter und freue mich sehr, euch in den ehemaligen Räumen des Wein-Kabaretts zu begrüßen, in denen sich heute das u-institut befindet und nach dem auch unser Podcast benannt ist. Heute bieten wir euch im Salon Frou Frou eine ganz besondere Show, denn wir verlassen quasi die reale Welt und tauchen gemeinsam mit meiner heutigen Gästin in das Metaverse ein. Ich freue mich total auf das Gespräch mit Sara Lisa Vogl, die ich, bevor wir loslegen, ganz kurz vorstelle. Sara Lisa ist VR/UX Designerin und sie hat schon unglaublich viele Sachen gemacht, deswegen muss ich das jetzt ein bisschen runterbrechen.
Sie ist unter anderem Co-Gründerin von Women in Immersive Technologies Europe, also kurz WIIT und Mitglied des Global Future Council, des Weltwirtschaftsforums für VR und AR, also für virtuelle und Augmented Reality. Also erweiterte Realitäten für alle, die mit Augmented Reality nichts anfangen können. Sara war außerdem mit der Community Base VRBASE Kreativ-Pilotin im Jahr 2017. Also Kreativ-Pilotin unserer Kooperationspartner*innen Kultur- und Kreativ-Pilot*innen Deutschland. Sara ist also eine absolute Spezialistin, um gemeinsam mit ihr in das Metaverse einzutauchen und ein bisschen besser zu verstehen, was es damit überhaupt auf sich hat. Warum so ein Hype darum entstanden ist, wie auch Unternehmer*innen das Metaverse nutzen und gestalten können und natürlich auch zu erkunden, was sie als Creatorin dort so macht. So liebe Lisa, Sara, Lisa oder Sara – ich sage jetzt einfach Sara. Wie schön, dass du da bist!

Sara Lisa Vogl
Danke! Danke auch für die schönen … für das nette Willkommen. Und ja, ich freue mich auf jeden Fall, dass ihr in das Metaverse eintauchen wollt.

 

 

Sandra Halter
Ich sag euch jetzt auch mal kurz, wie ich Sara sehe:
Und zwar sind wir nicht in einem Raum, sondern wir sprechen über ein Tool zusammen. Unser Gespräch wird aufgenommen und wir sehen uns aber und Sarah ist auch im Metaverse und ich spreche jetzt mit einem Avatar von ihr.
Dieser Avatar sieht aus für mich wie ein sehr freundlicher, wie eine sehr freundliche Elfe – ein bisschen mit blauen Haaren und spitzen Ohren – und sieht sehr süß aus.

Sara Lisa Vogl
Danke! (lacht)

Sandra Halter
So, dann fangen wir mal an und jetzt bin ich sehr gespannt, weil wir fangen den Podcast ja immer an mit der Frage nach der Bühnenshow und ich wollte dich fragen wenn dann das Metaverse – vielleicht kann man dann das Metaverse ein bisschen besser verstehen – wenn es eine Show wäre. Was für eine Art Show wäre denn das? Und was für eine Rolle würdest du darin spielen?

Sara Lisa Vogl
Hmm, lustige Frage, weil das Metaverse als Wort, ja, eigentlich aus einer Show, einer Geschichte sozusagen kommt. Und die Geschichte ist quasi von Niels Stevensons Snow Crash. 1992 wurde das glaube ich geschrieben. Das ist ein Science-Fiction Roman, der in dem Cyberpunk Universum spielt.
Und ich glaube, wenn das Metaverse, das darin beschrieben ist, dann wäre ich wahrscheinlich Y.T.. Y.T. ist in Snow Crash ein relativ junges Mädchen – so jung bin ich nicht – die quasi eigentlich Kurier-Fahrerin ist, also die hat so eine Art Skateboard, Hoverboard, an dem sie sich an andere Autos dranhängt und da mitzieht. Sie es aber auch gleichzeitig computeraffin und loggt sich auch in das Metaverse ein. Und zusätzlich lernt sie Leute von der Mafia kennen und schlägt sich da durch quasi mit ihren Technik Skills und ihren People Skills zugleich sozusagen. Also sehr abenteuerlustig und auch immer auf sehr gefährlichen Missionen. Und als ich damals das Buch gelesen habe, das ist bei mir schon ‘ne ganze Weile her, gefühlte zehn Jahre, würde ich sagen, da habe ich definitiv gedacht, ich glaube, wenn ich eine Person da drin spielen würde, wäre das Y.T.
Was wir jetzt aber sehen, wenn wir über das Metaverse sprechen, ist im Prinzip ein Wort, das genutzt wird, um eben dieses ganze Online Social Interaction – also sozusagen online, sich mit anderen Leuten zu treffen und auszutauschen, entweder zu spielen oder aber auch quasi an Projekten zu arbeiten, sich einfach nur zu treffen, zu Konzerten zu gehen, zusammen zu Meet-ups zu gehen und so weiter und so fort. Das wird da wirklich für alle möglichen Dinge, bis hin zur alltäglichen Arbeit in manchen Berufen ja schon genutzt. Und da sprechen wir auf einmal über einen ganz, ganz großen Begriff, der ganz weit weg ist, eigentlich von dem Metaverse, das in Snow Crash beschrieben wird.
UVon dem her ist es, glaube ich, eine Frage: Über was sprechen wir eigentlich speziell? Wo ich ja herkomme und auf was ich mich spezialisiert habe, ist Virtual Reality, also Social Virtual Reality. In meinem Fall ist es das, was ich auch als das Metaverse im Moment besuche. Also für mich, wenn ich mich ins Metaverse einlogge, in das sozusagen Metaverse, dann sind das Social VR Online-Spaces, in denen ich mein Full-Body-Tracking, meine First Person VR-Experience habe. Es gibt aber auch sehr viele Spaces, die sind 2D, wie zum Beispiel die Centralline Cryptoverses und so weiter und so fort. Und es gibt auch Web basierte Alternativen, aber die funktionieren alle mit einem 2D Screen.
Also da logge ich mich sozusagen ein, navigiere einen Avatar durch eine dreidimensionale Welt, aber ich mache das auf einem 2D Screen. Und von dem her ist es glaube ich vorerst mal Ansichtssache, was man dann als Metaverse beschreibt. Weil in meiner Perspektive ist es so, wenn man auch zu dem ursprünglichen Wort aus Snow Crash zurückkommt, ist es das immersive Eintauchen und komplette Eintauchen in eine Welt, eine andere Welt.

Sandra Halter
Also ist das Metaverse an sich ja auch nichts komplett Neues. Also nichts, was in dem Buch erfunden wurde und etwas, was es ja vorher schon gab zum Beispiel mit diesen sogenannten MMORPGs, also diesen Multiplayer Online Rollenspielen.

Sara Lisa Vogl
Genau.

Sandra Halter
Warum gibt es dann Unterschiede? Warum hat das Metaverse jetzt so eine Art Hype erfahren? Liegt es daran, dass jetzt … also ich habe es zum Beispiel tatsächlich mitbekommen, als Facebook sich eben in Meta umbenannt hat.
Oder ist das, … Kommt es nur Menschen wie mir, die sich damit nicht so beschäftigt haben wie ein Hype vor. Aber das gibt es schon länger oder?

Sara Lisa Vogl
Es ist sehr, sehr spannend das zu beobachten und es kommen da einige Faktoren zusammen.
Also was ganz klar eine Rolle spielt ist die Pandemie. Also das durch Covid einfach der Need viel mehr da war für die breite Bevölkerung, sich online für soziale Zwecke zu treffen und das ist etwas, wie du schon sagtest, das Generation Z zum Beispiel schon lange macht mit MMOs mit Massive Multiplayer Online Games, die wirklich sehr, sehr viel der sozialen Interaktion von den Usern ausmachen. Also von alltäglicher sozialer Interaktion. Und das ist alles eine Sache, die hat es schon lange gegeben und die gibt es auch weiterhin und die wächst und es wird mehr.
Gleichzeitig khat sich in der Zeit, auch vor Covid, die Möglichkeiten für Virtual Reality und für immersives Eintauchen in diese Spaces, auch in diese Gaming Spaces, schon entwickelt. Und da kommen eben einige Faktoren zusammen. Und auch: es ist natürlich kein Zufall, dass sich Meta in Meta umbenannt hat, weil das Wort Metaverse wurde schon lange von Leuten wie mir und anderen Virtual-Reality-Enthusiasten und auch Nicht-Virtual-Reality-Enthusiasten, die sich online getroffen haben, benutzt, um eben zu beschreiben, wo wir uns befinden. Und auch einfach es hatte immer so ein bisschen diesen nerdy Character, weil es eben aus Snow Crash kommt und Snow Crash ein sehr cooles Buch ist für viele Leute, die in diesen Tech-Welten leben und sich Computer selber zusammenbauen. Und so weiter und so fort. Ich hatte auf meinem Twitter Profil, seit ich mich angemeldet habe: „Lives in Metaverse“, aber ich habe das damals reingeschrieben, weil es aus Snow Crash kam. Mein Twitter ist meta, lange bevor sich Meta in Meta umbenannt hat.
Ähm, und damit gibt es natürlich da eine Korrelation, wo sehr viel zusammenkommt und wo Meta ganz klar definiert, dass sie eine Welt und einen Online-Space bauen und bauen wollen und auch gleichzeitig die Hardware bauen, die quasi diese Vision des Metaverses, wie sie damals in Snow Crash beschrieben wurde, dieses immersive Eintauchen durch ein Headset und dieses auch ganz reale …, diese ganz reale Komponente, dieses Metaverses, das es ja ganz klar hat in Snow Crash. Diese Vision quasi spielt da glaube ich eine ganz, ganz große Rolle. Und das zu verwirklichen, in unserer jetzigen Realität, ist natürlich eine sehr interessante Challenge, weil was natürlich die Realität im Moment ist, ist, dass wir das Internet haben und viele Leute sagen: Das Metaverse oder Web3, was sozusagen die die nächste Stufe des Internets ist, das ist die Zukunft und das ist das, wo wir uns quasi zusammen finden und einloggen und austauschen und inspirieren. Wenn wir jetzt überlegen, wie wir im Internet navigieren, dass wir URLs benutzen, die uns von einem Punkt im Internet zu einem anderen Punkt im Internet bringen, das funktioniert sozusagen, durch Standards, die eben relativ offen sind und offen zugänglich sind. Und es gibt sehr viele Ansätze und auch schon funktionierende Systeme von Inter-Operabilty, also sozusagen, ganz konkret: Wenn ich jetzt einen Avatar habe, der funktioniert in VR-Chat, zum Beispiel dieser hier, der kann exportiert werden als VRM.
Er funktioniert dann in VR-Chat mit ein bisschen hin und her und durch Unity durch und in Somnium Spaces und in allen möglichen Webabers und in allen möglichen anderen Applications, die Avatare benutzen, die einen Fullbody-IK benutzen.
Also es werden sozusagen Standards geschaffen, die tendenziell das ermöglichen im Internet, im dreidimensionalen Internet sozusagen, Plattform übergreifend seine Identität zu behalten, auch wenn diese Plattformen ein bisschen anders aufgebaut sind. Genau. Also das ist eine Sache, die sehr viel diskutiert wird.
Und dann gibt es natürlich die andere Seite, dass Plattformen, executable Downloads normalerweise sind und sehr, sehr viel einfach spezifisch auf bestimmte Plattformen abgestimmt sein muss. Und da kommt es natürlich darauf an, wo sich das im Großen und auch wenn dann quasi Mainstream-User*innen in dem Metaverse sich befinden, was ist dann eigentlich das Metaverse? Und können wir uns quasi von Plattform zu Plattform bewegen oder bewegen wie im Internet? Oder es ist ein kuratierter Space, eine kuratierte Plattform, in die wir uns einloggen, in der nur bestimmte Dinge möglich sind und die nach bestimmten Regeln spielen – wie zum Beispiel auch das originale Metaverse in Snow Crash – das ganz bestimmte Regeln hat und ganz bestimmte Auflagen hat. Wer kann rein, wer kann nicht rein? Das ist teilweise in manchen Bereichen ein ganz exklusives Regeln, dass sozusagen nur bestimmte Leute in diesen Club, in die „Black Sun“ rein dürfen und andere nicht. Es passiert sehr, sehr viel in den Bereichen und ich glaube, die Frage danach, wie wird das Metaverse aussehen, ist: Was machen wir jetzt im Moment? Weil – dann – die Dinge kristallisieren sich momentan raus in Bezug auf, wie wird das Metaverse aussehen, weil die Leute bauen da jetzt dran und es gibt sehr, sehr viele Ansätze für Open Metaverse. Und Inter-Operability und Web Based Solutions.
Die Sache ist bei mir zum Beispiel: Ich benutze leider keine Web-Based Solutions, weil ich fokussiere mich auf Fullbody-Tracking und Fullbody-Tracking ist im Moment einfach noch nicht möglich im Web. Die Render-Kapazitäten sind da nicht da und die einfach auch die… Also es wäre eigentlich schon da. Es könnte tendenziell über Mozilla Hubs laufen, aber es ist einfach schwieriger. Es ist quasi nicht direkt möglich. Es wäre tendenziell möglich. Aber ich bin quasi so: Ich fokussiere mich auf Performances, vor allem Full Body-Track Performances in meinen Arbeiten und kreiere Avatare und diesen dann alle Full Body. Also da spielt der Körper und das Embodiment die größte Rolle. Und das ist im Moment, im Web, einfach noch nicht in dem gleichen Maße möglich. Aber es gibt sehr, sehr viele Ansätze. Ja, ich glaube, ich glaube, also, ich kann die Frage im Endeffekt gar nicht beantworten, was, das jetzt ist oder wie das aussehen wird, weil wir im Moment mittendrin sind in der Gestaltung dessen, was es eigentlich sein wird. Und wenn du mich die gleiche Frage vor einem Jahr gefragt hättest, hätte ich auch nicht voraussehen können, wo wir jetzt sind. Also das war auch selber eine Überraschung.

Sandra Halter
Und du? Du hast ja gerade schon so ein bisschen gesagt, was du im Metaverse machst. Also du gestaltest es ja dann auch mit. Also du entscheidest dich dann, wie du gesagt hast, ob du das App oder Web basiert machst und dann gestaltest du auch deine eigenen Räume und gemeinsam mit anderen. Und dann sagst du, dass du Performances machst, zum Beispiel. Wie genau sieht es dann aus? Also ist es eine Performance, wo du quasi im realen Leben mit deinem Körper etwas machst und der Avatar macht es dann und er zeigt das dann?

Sara Lisa Vogl
Genau.
Also ich habe in meinem realen Space in Kopenhagen ein Tracking Setup mit drei Base-Stations und Full Body Tracking und auch ein Wireless Headset. Also ich habe sozusagen eine Vive Pro mit Wireless Adapter und einem Fan drauf, dass sie nicht überhitzt. Okay. Und ich habe auch eine echte Sports Pole, also eine Silikon Pole …

Sandra Halter
Also so eine Pole Dance Stange.

Sara Lisa Vogl
Genau, aber aus Silikon, dass sie nicht reflektiert und dass ich die sozusagen in VR benutzen kann. Und die kann ich dann auch eben benutzen, um ganz besondere Bewegungen mit meinem Avatar zu machen. Einfach total frei im Raum schwebend und kann da mich bewegen. Eben wie also rotierend und über Kopf usw. und kann halt dort tanzen. Und ich benutze keine Animationen, weil ich tue meine Controller an die Handgelenke, dass ich sozusagen meine Hände benutzen kann. Und Animationen, da müsste ich die Controller benutzen. Also sozusagen eine Abwägung, was man machen möchte. Also entweder so ganz analog, sozusagen einfach nur mit echten Bewegungen, oder man nimmt vorher Animationen auf usw. und triggert die dann von seinem Avatar. Also da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Für mich ist das Echte und Analoge einfach total unersetzlich mit Animationen. Ich fand, man merkt es sofort, wenn etwas eine Animation ist, im Gegensatz zu, wenn das Live und Echt ist. Schon allein wie die Person sich verhält usw. Also ich finde es macht total viel aus, wenn das live performt wird.

Sandra Halter
Und ich weiß nicht, ob das das jetzt so trifft: Aber ich spreche gerade mit deinem Avatar und ich habe irgendwie schon ganz vergessen, dass es ein Avatar ist, weil sich auch die Hände bewegen. Und das bist du dann.

Sara Lisa Vogl
Ja, genau. Es ist, wie wenn ich dich jetzt mitnehmen würde und dir die große Show irgendwie in einem Show Palace oder sonst was zeigen würde, nicht? Ja, komm doch mal mit. Ich zeig dir jetzt diese und diese Show. Und dann, zehn Minuten später, wenn wir da alles entdeckt haben, könnte ich dir was anderes zeigen. Und noch was anderes danach. Wofür wir quasi im echten Leben rumreisen müssten eigentlich, um diese Vielfalt von Dingen zusammen zu sehen und zu erleben und vergisst relativ schnell, dass es doch nur VR ist. Also diese Sache, so dass das, was wir dann zusammen angucken und erleben würden, nicht real ist, ist gar nicht wirklich so eine Sache, die so hundertprozentig stimmt, sondern, was ich einfach aus meiner Erfahrung sprechen kann, ist, dass wir zusammen reale Erfahrungen machen. Und das sind reale Erinnerungen, die sich auswirken auf meine Träume, meine Gedanken, meine Erfahrungen, die ich insgesamt gemacht habe. Und dadurch hat das einfach eine ganz andere Qualität als ein Telefongespräch, weil es ja im Prinzip … Zoom ist ja eigentlich ein Telefongespräch mit noch so einem visuellen Aspekt. Genau. Also 2D visuellen Aspekt. Und für mich ist das, wenn ich das vergleiche mit Virtual Reality, einfach was ganz anderes, weil Virtual Reality eher wäre wie: Wenn wir jetzt in der echten Welt einen Kaffee trinken gehen würden, aber gleichzeitig eben total viel machen oder sehen würden dabei.
Ja, das ist, es ist schwer zu beschreiben. Es ist eine Mischung aus: Ja, einfach interaktivem sich zusammen bewegen und zusammen Erfahrungen machen und einfach zusammen zu interagieren und man lernt sich ganz anders kennen, weil man so viel falsch macht auch. Weil alle, die VR machen, machen total lustige Sachen. Auch die Leute, die VR jeden Tag machen. Es passieren total viele absurde Sachen und dadurch lernt man Leute ganz interessant kennen. Das glaube ich, ja.

Sandra Halter
Guck‘ ich war gerade so fasziniert, wenn es gerade geknallt hat – mir ist vor lauter Schreck der Stift aus der Hand gefallen. (lacht)
Das bietet dann aber auch so eine ganz andere Form, also jetzt auch im beruflichen Miteinander zu arbeiten. Oder Kooperationen zu schließen, einfach weil man sich noch mal anders begegnet. Zum Beispiel auch, vielleicht sogar, also sowohl in einem Unternehmen, als auch außerhalb auch, irgendwie anders an Projekten gemeinsam arbeiten kann.

Sara Lisa Vogl
Ja, ich glaube, das gemeinsame Arbeiten ist eine Sache, die spannend ist. Aber ich glaube auch, was tendenziell für Firmen relativ spannend ist oder in Zukunft auch wahrscheinlich noch spannender wird, wenn die Accessability besser wird, ist einfach eine immersive Präsenz von Ihrer Marke. Und wie drückt sich denn meine Marke online aus? Also wie? Wie ist denn mein Unternehmen oder meine Marke online zugänglich?

Sandra Halter
Okay.

Sara Lisa Vogl
Über eine 2D Website hinaus, sei das jetzt eine 3D Webseite, also quasi ein Special Layout von bestimmten Informationen, die Sie kommunizieren wollen. Wo jetzt ja, manchmal – es werden ja so 3D Bilder oder so AR Add-Ons oder so was schon genutzt. Manchmal, wenn man jetzt wirklich irgendwie ein Teil, sei es jetzt ein Modestück oder eine Schraube oder sonst was, wirklich von allen Seiten sehen will oder so, gibt es ja schon so AR oder sonst was.
Aber wenn man sich jetzt eine dreidimensionale Website vorstellt, funktioniert es halt alles dreidimensional, wo man sich dann da direkt überall rum bewegen kann. Vielleicht durch das ganze interaktive Schraubensortiment, wo man dann noch mal ganz genau abgleichen kann Ist das jetzt wirklich, wonach ich suche?
Simulationen machen alle die Dreidimensionalität wichtig, finden alles was auch im Prinzip mit Mode und Schmuck usw. zu tun hat. Alles wo quasi das 2D-Abbilden eines Produkts, wo sozusagen das Produkt dran verliert. Ja, all das ist quasi dreidimensional.
Wohin wir uns ja bewegen ist ja das dreidimensionale Web und es kann auch gut sein, dass wir dann weiterhin wie – was ich jetzt nämlich grad habe, wenn wir nur eine Konversation führen wollen. Und wirklich auch diese Mimik und Gestik, die ja normalerweise wichtig ist für Leute, die quasi ein Video Gespräch führen und die eher das gegenseitig wahrnehmen wollen,
was ich jetzt gerade mach ist: ich hab‘ den Screen, wo ich dich quasi auf meinem Screen drauf hab, hier in VR an meinem Controller dran, also der klemmt quasi hier oben dran, da ist der Screen drauf und da sehe ich dich quasi sprechen.
Und zusätzlich habe ich da drüben meine Kamera, wo ich quasi … die filmt mich, wie ich hier sitze. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wenn mein Gesicht einfacher gescannt werden könnte, hier in der Brille und deines auch und du auch in der Brille sitzt, dann könnten, könnte ich sozusagen, was ich hier auf meiner Hand habe, könnte dein interaktives, dreidimensionales Gesicht mit deiner Mimik und Gestik sein. Oder dein ganzer Körper. Wir würden uns sozusagen so gegenübersitzen und sprechen, auch in der dreidimensionalen Welt oder Website. Also das man so spricht, dass es gar nicht unbedingt um Hologramme immer in „die echte Welt eingegliedert geht“, sondern dass es auch sein kann, dass eine Zwischenstufe dessen wirklich diese dreidimensionalen Welten und Websites sein können. Aber alles, was quasi dreidimensional und interaktiv interessant sein könnte, spielt eine Rolle in den Bereichen.

Sandra Halter
Und dann ist ja: Auch was die Avatare betrifft … Wäre es gerade im geschäftlichen Bereich denn tatsächlich auch möglich, dass man dann so quasi sich selbst als Avatar nimmt.
Kann ein Unternehmen auch dann, weil du am Anfang gesagt hast, dass das Metaverse sich gerade so entwickelt. Dann ist es jetzt ja auch ein guter Moment für Unternehmer*innen und für Unternehmen, so ein bisschen mitzugestalten und auch rauszufinden, wie sie im Metaverse agieren könnten oder welche Rolle das für sie spielen könnte und es eventuell auch ein bisschen mitzugestalten.

Sara Lisa Vogl
Ja, total. Und ich glaube auch, umso früher man sich so ein bisschen einliest oder einarbeitet in das ganze Feld, umso besser. Weil natürlich, es verändert sich sehr, sehr viel, man muss sowieso immer Up-to-Date bleiben. Aber umso mehr Zusammenhänge kann man dann auch sehen und auch dadurch für sich rausfinden. Was ist denn die bessere Option jetzt in meinem Fall. Und welche Plattformen möchte ich dann benutzen und welche sind eher nicht so interessant für mich?
Und ja, also ich denke – insgesamt. Es gibt in wirklich – von mir als einzelner kreativer Creator, bis hin zur großen Firma – habe ich alle erdenklichen Möglichkeiten momentan auch diesen Space mit zu definieren. Also das sollte man definitiv nicht unterschätzen, weil momentan ist es echt noch so!
Man weiß, es gibt diese Online Spaces und dieses, was das Metaverse sein könnte. Aber was es denn wirklich ganz genau ist? Das ist wirklich auch offen, weil wie jede Gesellschaft wird es natürlich durch die Menschen die sich dort aufhalten, geprägt.
Und deswegen appelliere ich auch immer für die Diversität, also Diversity und auch Integration von verschiedenen Perspektiven. Und auch das letzte, das Lab, das wir jetzt gemacht haben, das Metaverse Creation Lab, das quasi zehn Female und divers-identifying Individuals, denen die Möglichkeit gab, sich dort zu treffen und zusammen ihre eigene Identität zu kreieren.
Ich glaube, das Wichtige ist wirklich, sich einzubringen und nicht unbedingt Angst davor zu haben. Ich glaube, Respekt ist gut, aber einfach: ja, ich glaube, es gibt so Layer, wie man eintaucht in das Metaverse. Und ich würde sagen, so der erste Layer, der ist sehr, sehr zugänglich.
Man kann schon auch mit einer Oculus Quest oder auch mit einem Browser ganz gute Erfahrungen haben und dann geht das immer tiefer. Und was ich ganz viel mache mit Full-Body Tracking und dann auch mit Full-Body Performances. Das ist dann wirklich ganz, ganz tief drin.
Aber dafür braucht man auch eine Weile. Ich habe da selber auf jeden Fall auch einfach gebraucht, um mein Setup dementsprechend auszurichten. Also auch wirklich das alles zusammen einfach am Laufen zu haben.

Sandra Halter
Aber was du gerade gesagt hast, das fand ich auch spannend. Das, dass es eben divers gestaltet wird, dass dann nicht mehr so … man hat ein paar Mal gelesen über künstliche Intelligenz, dass es sehr oft von männlichen Entwicklern zum Beispiel programmiert wurde und deswegen, künstliche Intelligenz manchmal so einen männlichen Blick hat oder so was.

Sara Lisa Vogl
Ja, bei mir ist es so Ich bin definitiv eine Pionierin in dem Gebiet. Aber das bedeutet gleichzeitig, ich bin normalerweise immer, erstmal immer mit Männern in irgendwelchen Gruppen und usw. vor allem wenn ich neue Sachen ausprobiere und dann gibt es nur 1, 2, 3 Frauen.
Und dann versuche ich natürlich auch immer diese Aktionen zu machen, wie WOMEN IN IMMERSIVE TECH on Meta. Dieses Metaverse Creation Lab, das hat wirklich sehr viel gebracht. Auch für mich persönlich. Einfach zehn neue Creator zu haben, mit denen man sich austauschen kann.
Und das ist total wichtig, das zu unterstützen, weil eben das so ein bisschen ein Henne-Ei-Problem ist. Dadurch, dass so wenige da sind, ist es so Male dominated. Aber dann wollen eben auch Frauen sich nicht wirklich damit – also man identifiziert sich quasi auch dann nicht so gut damit. Und das macht das alles nicht besser. Also. Genau deswegen kann ich auch nur sagen: Die Berührungsängste sind zwar real, aber ich glaube, wenn man vorsichtig ist und wenn man gut diese Sicherheitsmaßnahmen auch kennt. Wie kann ich andere Leute blocken? Wie kann ich quasi meine Safety Bubble anschalten? Wie kann ich diese ganzen Sachen machen? Das ist einfach essenziell, um sich im Internet zu bewegen. Das wissen wir vom 2D Internet und auch von anderen Szenen. Und das ist einfach essenziell. Es ist ganz klar ein Ort, dieses immersive Metaverse, wo man first-hand-first-person Experiences sammelt, wo man sich dementsprechend aber auch first hand aussetzt.
So auch Bullies. Also es gibt ganz viele Trolls und Bullies in den Online Social Spaces, denen man definitiv begegnen wird und die einfach gemein sind, weil die einfach das so richtig gut finden, wenn die gemein sind zu anderen. Und das passiert einfach und das kann man jetzt im ersten Schritt auch nicht verändern, sondern man muss einfach sich gut damit auskennen, wie man sich selber zu schützen weiß. Mit eben blocken und mit Safety Features, die man sozusagen hat.

Sandra Halter
Ich weiß, ich sage das jedes Mal und jedes Mal sage ich, dass es diesmal besonders ist. Aber es ist wirklich so: ich könnte noch ewig mit dir weitersprechen, vor allem, weil ich … also ich muss es zumindest jetzt auch mal ausprobieren. Ich habe total Lust, weil ich habe mich – Wir hatten es im Vorgespräch gesprochen. Ich bin ja schon, ich bin ja bis vor kurzem noch mit einem Discman rumgelaufen, deswegen bin ich ein bisschen hinterher.
So, eine letzte Frage hab‘ ich noch, also diesmal wirklich die letzte und zwar mit der Bühnenshow hatten wir angefangen und dann frag ich dich jetzt einfach: Wir haben jetzt gesagt, das Metaverse ist eine Bühnenshow und was würdest du denn für … Du kannst dir eine der drei Antworten aussuchen, welche fiktive Auszeichnung du im Metaverse für deine Arbeit gerne entgegennehmen würdest. Also sagen wir in paar Jahren. Wie Du dir wünschen würdest, dass das die Menschen und das Publikum reagiert oder was es mitnehmen soll aus dem Metaverse? Die Frage ist jetzt hier so ein bisschen komisch, in dem Zusammenhang – vielleicht etwas, aber vielleicht auch nicht – was Kritiker*innen schreiben sollten, weil es gibt ja auch viele. Wahrscheinlich.

Sara Lisa Vogl
Ich glaube, das wäre schön, wenn Kritiker*innen schreiben würden, dass das Metaverse ihr Leben sehr zum Positiven verändert hat, durch die Vielfalt an neuen Perspektiven und neuen Erfahrungen und der immensen Capability, die sich mit sich selber und auch mit anderen Leuten auf ganz anderen Ebenen als denen, die uns im realen Leben zur Verfügung stehen, auszutauschen und sich zu sehen.

Sandra Halter
Cool. Sehr schönes Schlusswort, nicht? Na gut, dann: Ich danke dir wirklich sehr, dass du da warst und uns ein kleines Stückchen mitgenommen hast in das Metaverse. Ich habe unglaublich viel gelernt. Und Ja, ich freue mich sehr, das Metaverse ein bisschen kennen zu lernen.
Mehr über dich und deine Arbeit findet ihr auch in den Shownotes. Und dann bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich hoffe, dass ihr genauso eine spannende Zeit hattet wie ich und mich bei Sara Lisa zu bedanken. Und ich wünsche euch noch einen schönen Morgen, Mittag oder Abend.

Sara Lisa Vogl
Bis zum nächsten Mal.